Der Töpfermarkt in Oldenburg, dieses Jahr am 03. und 04. August, ist ja für Norddeutsche Keramikliebhaber quasi eine Mussveranstaltung; zum Glück waren wir rechtzeitig aus dem Urlaub zurück.
Gleich am (gefühlt) ersten Stand war ich begeistert: Seungho Yang (so steht es auf seiner Visitenkarte – ansonsten auch Yang Seung Ho) zeigte traditionelle sowie moderne, individuelle Stücke mit hohem Wiedererkennungswert.
Bekannt ist er für Formen mit borkigen, aufgebrochenen Oberflächen; in diesem älteren Video kann man sehen, wie es gemacht wird. Die Stücke haben allerdings ihren (sicherlich angemessenen) Preis – ich habe mich statt dessen mit der folgenden Teeschale versehen:
7,3 cm x 13 cm groß, klassisches Seladon, für das gerade auch Korea bekannt ist, dabei ‚unbekümmert‘, also recht frei gedreht und vergleichsweise dickwandig. Eine kühle Ausstrahlung, die besonders in diesen heißen Sommertagen sehr willkommen ist.
Eine gute Gelegenheit, Vergleiche mit meiner älteren (vielleicht sehr alten?) koreanischen (?) Seladonschale zu ziehen.
Ebenso klassisch nach Auskunft von Hans-Otto auch die gemodelten kleinen Teller auf einem Standring mit unterschiedlichen Mustern und in der Oberfläche an Bizen-Keramik mit Goma erinnernd, ca. 15 cm im Durchmesser:
Sehr gefreut habe ich mich wieder auf Reimar Krüger und seine Stücke aus dem Anagama, die eine beeindruckende Entwicklung zeigen.
Besonders angetan war ich von dieser kleinen Kugelvase, ca. 9 cm Durchmesser:
Auch im Detail sehr schön und durch die grüne Anflugglasur und den orangefarbenen Ton mit Steinausblühungen an Iga bzw. Shigaraki erinnernd.
Außerdem ist noch eine zurückhaltend-schöne Teeschale mitgekommen – die ich allerdings erst zum Geburtstag bekommen soll und die ich deshalb noch nicht präsentieren kann / darf. Vorfreude ist doch die schönste Freude…
Weiterhin haben wir noch einen Teller mit Stempelmuster im Rand (21,5 cm Durchmesser) bei Markus Böhm gefunden, passend zu der ochsenblutroten Schale, die wir bereits haben.
Insgesamt ein großartiger Markt bei idealem Wetter mit einem enormen Angebotsspektrum (vermisst wurde wieder Georg Hach) und reichlich Gelegenheit zum Fachsimpeln und Klönen. Wer nicht da war, hat leider einiges verpasst – am besten schon für nächstes Jahr in den Kalender eintragen!
(Die Marktfotos stammen von Frank Plate ©, alle anderen von mir.)
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