Töpfermarkt Oldenburg 2018; neue Pötte: Chawan Kap-Sun Hwang, Yunomi und Chawan Sebastian Scheid, Sommer Chawan Reimar Krüger, Setoguro Chawan Andreas Münz, Schale Kathrin Najorka

Eigentlich waren wir ja gar nicht hier, sondern liebe Freunde besuchen. Sommerhitzebedingt mussten wir diesen Besuch verschieben – und dann einfach das Beste draus machen; in diesem Fall früh morgens den Töpfermarkt unsicher machen.

Gleich vorn standen Kap-Sun Hwang und Si-Sook Kang.

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Fasziniert hat mich dieser Chawan, handliche 10,5 x 7,5 cm klein und creme-seladon farben mit rosa-purpurnen Anklängen innen. Das Besondere (neben der angenehmen Form, dem untypischen Fuß ohne Standring mit drei kleinen, töpfertypischen muschelartigen Abdrücken) ist die Haptik: Er fühlt sich fast ‚organisch‘-hautartig an, samtig. Ein wenig, wie diese trendigen Autolackierungen mit Lotuseffekt. Erzielt wird dies, wie mir der Töpfer erklärte, indem der bekannten Seladonglasur Magnesium zugesetzt wird. Eher in der Industrie zur Härtung der Oberfläche angewandt, erzeugt es hier das ungewöhnliche, sehr angenehme Handgefühl.

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Von Sebastian Scheid sind mir ein Teebecher und eine Teeschale ‚zugelaufen‘.

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8,5 x 8,5 cm, perfekt gedreht und bearbeitet, leicht, aber trotzdem durch den kraftvollen Standring optisch gut proportioniert und vom Gewicht gut ausbalanciert. Celadon mit Blau und dunkleren Tönen. Erinnert vielleicht an Kirchenfenster. Toll zu benutzen.

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Kommt mit 12 x 8 cm meiner persönlichen Optimalgröße (abhängig von der Handgröße und den eigenen Vorlieben) sehr nahe. Außen hell, innen caramell-ohi-farben mit dunklem See in der Mitte. Kraftvoller Fuß, welcher bei der insgesamt leichten Schale für optimale Balance sorgt.

Reimar Krüger ist ja einer meiner Favoriten auf dem Markt. Seine Vielseitigkeit habe ich jedes Mal gelobt und auch diesmal habe ich wieder eine Schale gefunden, wie ich sie von ihm noch nicht habe.

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Große, offene Sommerform (15,5 x 6,5 cm), Scherben mit Porzellananteil. Glasiert und dann durch Ascheanflug so eingefärbt, dass sie an die Eier des Austernfischers erinnert. Schließlich durch Salz glatt und glänzend geworden. Matcha im Sommer daraus – herrlich-kühles Gefühl.

Schon im letzten Jahr wollte ich eine dieser Setoguro-artigen Teeschalen von Andreas Münz erwerben. Als ich mich durchgerungen hatte, war keine mehr da… Immerhin war er so freundlich, mir schon mal einen tollen Ausstellungskatalog zu schicken. Dieses Jahr hatte ich Glück:

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Tiefschwarz durch schlagartiges Oxidieren, indem die Schale glühend aus dem Ofen gezogen wird. Ein Vorgang, der oft (meist) zum Verlust der Schale führt, oder eben zu diesem tollen Ergebnis. Mit ‚Fenstern‘ und unglasiertem Standring, wo der sandige Scherben mit dem samtigen Schwarz kontrastiert. Im Buch „Erde und Feuer“ ist beschrieben, wie z.B. Kato Tokuro diese Methode durch Ofenausgrabungen aus dem 16. Jahrhundert erforscht und wiederbelebt hat. Großartig, so etwas auch hier entdecken zu können!

Klein, aber oho. Kathrin Najorka macht tolle Sachen! Die Schale aus Diessen ist nach wie vor eine meiner Favoriten. Und nun dieses kleine Schälchen. Unrund, dunkel, teilweise fast schwarz, vorn eine glänzende Stelle, innen matt-grauer Ascheanflug wie Abendnebel, außen strahlende Sterne durch sandige Beimengungen aus dem Boden ihres Kasseler Ofens. Der Fuß gewöhnungsbedürftig quadratisch-rund, unterstreicht die Eigenwilligkeit des kleinen Kerlchens (9,8 x 5,5 cm).

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Keine wirkliche Teeschale, aber ich werde schon eine Verwendung dafür finden… 😉

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Die hier ggf. folgende Werbung stammt nicht von mir…

 

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